Weissagungen über verschiedene Heidenvölker

Kapitel 13 - 23

Weissagung gegen Babylon

1Die Last[1] »Last« bezeichnet ein prophetisches Gerichtswort; vgl. u.a. Jes 14,28; Jes 15,1; Jes 17,1; Jes 19,1; Jes 21,1.11.13; Jes 22,1.25; Jes 23,1; Jes 30,6; Jer 23,33-38.
über Babel, die Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat:
2Richtet ein Kriegsbanner auf einem kahlen Berg auf, ruft ihnen laut zu, winkt mit der Hand, dass sie einziehen durch die Tore der Fürsten! 3Ich habe meinen Geheiligten Befehl erteilt, auch meine Helden berufen zu meinem Zorngericht, meine stolz Frohlockenden.
4Horch! Lärm auf den Bergen wie von einem großen Volk! Horch! Getöse von Königreichen, von versammelten Heidenvölkern! Der Herr der Heerscharen mustert ein Kriegsheer! 5Sie kommen aus einem fernen Land, vom Ende des Himmels, der Herr und die Werkzeuge seines Zorns, um das ganze Land zu verderben.
6Heult! Denn der Tag des Herrn[2] d.h. der Gerichtstag, an dem der Herr richten und Recht schaffen wird.
ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung von dem Allmächtigen!
7Deshalb werden alle Hände schlaff, und das Herz jedes Sterblichen zerschmilzt. 8Sie sind bestürzt; Krämpfe und Wehen ergreifen sie, sie winden sich wie eine Gebärende; einer starrt den andern an, ihre Angesichter glühen.
9Siehe, der Tag des Herrn kommt, unbarmherzig, mit Grimm und Zornglut, um die Erde[3] oder das Land.
zur Wüste zu machen und die Sünder daraus zu vertilgen.
10Ja, die Sterne des Himmels und seine Sternbilder werden nicht mehr glänzen; die Sonne wird sich bei ihrem Aufgang verfinstern und der Mond sein Licht nicht leuchten lassen.
11Und ich werde an dem Erdkreis die Bosheit heimsuchen und an den Gottlosen ihre Schuld; und ich will die Prahlerei der Übermütigen zum Schweigen bringen und den Hochmut der Gewalttätigen erniedrigen. 12Ich will den Sterblichen seltener machen als gediegenes Gold, und den Menschen [seltener] als Gold von Ophir. 13Darum will ich die Himmel erschüttern, und die Erde soll von ihrer Stelle aufschrecken, vor dem Zorn des Herrn der Heerscharen, und zwar am Tag der Glut seines Zorns.
14Und sie werden sein wie verscheuchte Gazellen und wie Schafe, die niemand sammelt; jeder wird sich zu seinem Volk wenden und jeder wird in sein Land fliehen. 15Wen man aber erwischt, der wird durchbohrt, und wer ergriffen wird, der fällt durchs Schwert. 16Ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden.
17Siehe, ich erwecke die Meder gegen sie, die das Silber nicht achten und am Gold kein Gefallen haben. 18Und ihre Bogen werden junge Männer zu Boden strecken; sie werden sich über die Leibesfrucht nicht erbarmen und kein Mitleid mit den Kindern haben. 19So wird Babel, die Zierde der Königreiche, der Ruhm, der Stolz der Chaldäer, umgekehrt von Gott wie Sodom und Gomorra. 20Sie wird nie mehr bewohnt werden und unbesiedelt bleiben von Geschlecht zu Geschlecht. Kein Araber wird dort zelten, und keine Hirten werden [ihre Herden] dort lagern lassen; 21sondern Steppentiere werden dort liegen, und ihre Häuser werden voller Eulen sein, und Strauße werden dort hausen und Ziegenböcke herumhüpfen. 22Und wilde Hunde werden heulen in ihren verödeten Palästen und Schakale in den Lustschlössern. Ihre[4] d.h. Babels.
Zeit ist nahe herbeigekommen, und ihre Tage sollen nicht verlängert werden!