Psalm 18

1Für den Vorsänger. Von dem Knecht des Herrn, von David, der dem Herrn die Worte dieses Liedes sang, an dem Tag, als der Herr ihn aus der Hand aller seiner Feinde errettet hatte, auch aus der Hand Sauls. Er sprach:
2Ich will dich von Herzen lieben, o Herr, meine Stärke!
3Der Herr ist mein Fels,[1] wörtlich Felsmassiv; das gleiche Wort wie in 4.Mo 20,8.10-11, wo das Felsmassiv vorbildhaft auf den erhöhten Christus hinweist, der nicht geschlagen werden sollte.
meine Burg und mein Retter; mein Gott ist mein Fels,[2] das gleiche Wort wie in 2.Mo 17,6, wo der Felsblock vorbildhaft auf den erniedrigten Christus hinweist, der geschlagen werden sollte.
in dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine sichere Festung[3] wörtlich hohe Festung; die Lage in der Höhe war wichtig für die Sicherheit einer Festung.
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4Den Herrn, den Hochgelobten, rief ich an – und ich wurde von meinen Feinden errettet!
5Die Fesseln des Todes umfingen mich, die Ströme Belials[4] d.h. des Unheils, des Nichtswürdigen.
schreckten mich;
6die Fesseln des Totenreiches[5] oder Wehen / Schmerzen des Totenreiches.
umschlangen mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes.
7In meiner Bedrängnis rief ich den Herrn an und schrie zu meinem Gott; er hörte meine Stimme in seinem Tempel, mein Schreien vor ihm drang zu seinen Ohren.
8Da bebte und erzitterte die Erde; die Grundfesten der Berge wurden erschüttert und bebten, weil er zornig war.
9Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrendes Feuer aus seinem Mund; Feuersglut[6] oder feurige Kohlen; so auch Vers 13 u. 14.
sprühte daraus hervor.
10Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen.
11Er fuhr auf dem Cherub und flog daher, er schwebte auf den Flügeln des Windes.
12Er machte Finsternis zu seiner Hülle, dunkle Wasser, dichte Wolken zu seinem Zelt um sich her.
13Aus dem Glanz vor ihm gingen seine Wolken über von Hagel und Feuersglut.
14Dann donnerte der Herr in den Himmeln, der Höchste ließ seine Stimme erschallen – Hagel und Feuersglut.
15Und er schoss seine Pfeile und zerstreute sie, er schleuderte Blitze und schreckte sie.
16Da sah man die Gründe der Wasser, und die Grundfesten des Erdkreises wurden aufgedeckt von deinem Schelten, o Herr, von dem Schnauben deines grimmigen Zorns!
17Er streckte [seine Hand] aus von der Höhe und ergriff mich, er zog mich aus großen Wassern;
18er rettete mich von meinem mächtigen Feind und von meinen Hassern, die mir zu stark waren.
19Sie hatten mich überfallen zur Zeit meines Unglücks; aber der Herr wurde mir zur Stütze.
20Er führte mich auch heraus in die Weite; er befreite mich, denn er hatte Wohlgefallen an mir.
21Der Herr hat mir vergolten nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände hat er mich belohnt;
22denn ich habe die Wege des Herrn bewahrt und bin nicht abgefallen von meinem Gott,
23sondern alle seine Verordnungen hatte ich vor Augen und stieß seine Satzungen nicht von mir,
24und ich hielt es ganz mit ihm und hütete mich vor meiner Sünde.
25Darum vergalt mir der Herr nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
26Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den Rechtschaffenen rechtschaffen,
27gegen den Reinen erzeigst du dich rein, aber dem Hinterlistigen trittst du entgegen!
28Denn du rettest das elende Volk und erniedrigst die stolzen Augen.
29Ja, du zündest meine Leuchte an; der Herr, mein Gott, macht meine Finsternis licht;
30denn mit dir kann ich gegen Kriegsvolk anrennen, und mit meinem Gott über die Mauer springen.
31Dieser Gott – sein Weg ist vollkommen! Das Wort des Herrn ist geläutert; er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.
32Denn wer ist Gott außer dem Herrn, und wer ist ein Fels außer unserem Gott?
33Gott ist es, der mich umgürtet mit Kraft und meinen Weg unsträflich macht.
34Er macht meine Füße denen der Hirsche gleich und stellt mich auf meine Höhen;
35er lehrt meine Hände kämpfen und meine Arme den ehernen Bogen spannen.
36Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stützt mich, und deine Herablassung[7] oder Herabneigung (vgl. 2.Kor 8,9; Phil 2,6-8).
macht mich groß.
37Du machst mir Raum zum Gehen, und meine Knöchel wanken nicht.
38Ich jagte meinen Feinden nach und holte sie ein und kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren;
39ich zerschmetterte sie, dass sie nicht mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Füße.
40Du hast mich gegürtet mit Kraft zum Kampf; du hast unter mich gebeugt, die gegen mich aufstanden.
41Du wandtest mir den Rücken meiner Feinde zu, und ich habe vertilgt, die mich hassen.
42Sie schrieen, aber da war kein Retter; zum Herrn, aber er antwortete ihnen nicht.
43Und ich zerrieb sie zu Staub vor dem Wind, warf sie hinaus wie Straßenkot.
44Du hast mich gerettet aus den Streitigkeiten des Volkes und hast mich gesetzt zum Haupt der Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir;
45sie gehorchen mir aufs Wort; die Söhne der Fremde[8] d.h. die Angehörigen fremder Völker.
schmeicheln mir.
46Die Söhne der Fremde verzagen und kommen zitternd aus ihren Burgen.
47Der Herr lebt! Gepriesen sei mein Fels! Der Gott meines Heils sei hoch erhoben!
48Der Gott, der mir Rache verlieh und die Völker unter mich zwang,
49der mich meinen Feinden entkommen ließ. Ja, du hast mich erhöht über meine Widersacher und hast mich errettet von dem Mann der Gewalttat!
50Darum will ich dich, o Herr, preisen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen,
51dich, der seinem König große Siege verliehen hat, und der Gnade erweist seinem Gesalbten[9] oder Messias (Christus).
, David und seinem Samen bis in Ewigkeit.