Die Geschichte des Königreiches Juda bis zur babylonischen Gefangenschaft

Kapitel 10 - 36

Das Reich wird geteilt. König Rehabeam von Juda und König Jerobeam von Israel

1.Kö 12,1-19   

1Und Rehabeam zog nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, um ihn zum König zu machen. 2Und es geschah, als Jerobeam[1] bedeutet »Streiter für das Volk« (vgl. 1.Kö 11,26-40).
, der Sohn Nebats, dies hörte, (er war aber noch in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war, und Jerobeam blieb in Ägypten;
3und man sandte hin und ließ ihn rufen), da kamen Jerobeam und ganz Israel und redeten mit Rehabeam und sprachen: 4Dein Vater hat unser Joch hart gemacht; so erleichtere du nun den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat, so wollen wir dir dienen!
5Er aber sprach zu ihnen: Kommt in drei Tagen wieder zu mir! Und das Volk ging weg. 6Da beriet sich der König Rehabeam mit den Ältesten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er noch lebte, und sprach: Wie ratet ihr uns, diesem Volk zu antworten? 7Sie antworteten ihm und sprachen: Wenn du gegen dieses Volk freundlich und ihm gefällig bist und ihnen gute Worte gibst, so werden sie allezeit deine Knechte sein!
8Aber er verwarf den Rat der Ältesten, den sie ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen. 9Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir diesem Volk antworten sollen, das zu mir gesagt hat: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat?
10Da antworteten ihm die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren: Dem Volk, das zu dir gesagt hat: »Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht; du aber erleichtere es uns«, dem sollst du so antworten: »Mein kleiner Finger ist dicker als die Lenden meines Vaters! 11Und nun, wenn mein Vater euch ein schweres Joch aufgeladen hat, so will ich euer Joch noch schwerer machen! Hat mein Vater euch mit Geißeln gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionen[2] oder Stachelpeitschen.
züchtigen!«
12Als nun Jerobeam samt dem ganzen Volk am dritten Tag zu Rehabeam kam, wie der König gesagt hatte: »Kommt am dritten Tag zu mir!«, 13da antwortete ihnen der König hart. Denn der König Rehabeam verwarf den Rat der Ältesten, 14und er redete zu ihnen nach dem Rat der Jungen und sprach: »Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will es noch schwerer machen! Mein Vater hat euch mit Geißeln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen!« 15So schenkte der König dem Volk kein Gehör; denn es wurde von Gott so gefügt, damit der Herr sein Wort erfüllte, das er durch Achija von Silo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, geredet hatte.
16Als nun ganz Israel sah, dass der König ihnen kein Gehör schenkte, da antwortete das Volk dem König und sprach: Was haben wir für einen Anteil an David? Wir haben kein Erbteil an dem Sohn Isais! Auf, Israel, zu deinen Zelten! Sorge du nun für dein Haus, David! So ging ganz Israel zu seinen Zelten. 17Und Rehabeam regierte nur über die Kinder Israels, die in den Städten Judas wohnten.
18Und der König Rehabeam sandte den Fronmeister Hadoram hin, aber die Kinder Israels steinigten ihn, so dass er starb. Der König Rehabeam aber sprang rasch auf seinen Streitwagen, um nach Jerusalem zu fliehen. 19So fiel Israel ab vom Haus Davids bis zu diesem Tag.