Das Volk Israel in Ägypten: Unterdrückung und Befreiung

Kapitel 1 - 15

Der Sklavendienst Israels in Ägypten

5.Mo 26,5-6; Apg 7,18-19   

1Und[1] Der erste Satz beginnt mit einem »und«, das direkt an das Ende des 1. Buches Mose anknüpft und zeigt, dass die von Mose geschriebenen Bücher ein organisches Ganzes bilden.
dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren; sie kamen mit Jakob, jeder mit seinem Haus[2] d.h. mit seiner Familie und der Dienerschaft, die zur Hausgemeinschaft gehörte.
:
2Ruben, Simeon, Levi und Juda; 3Issaschar, Sebulon und Benjamin; 4Dan und Naphtali, Gad und Asser. 5Und die ganze Nachkommenschaft Jakobs betrug damals 70 Seelen. Joseph aber war schon [vorher] in Ägypten.
6Und Joseph starb und alle seine Brüder und jene ganze Generation. 7Aber die Kinder Israels[3] oder Söhne Israels (hebr. bene Jisrael); überall, wo das ganze Volk gemeint ist, wird mit »Kinder Israels« übersetzt; dort, wo deutlich die einzelnen Stammeshäupter bzw. die Männer bezeichnet sind, steht »Söhne Israels«.
waren fruchtbar, regten und mehrten sich und wurden so zahlreich, dass das Land von ihnen voll wurde.
8Da kam ein neuer König auf über Ägypten, der nichts von Joseph wusste. 9Der sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Kinder Israels ist zahlreicher und stärker als wir. 10Wohlan, lasst uns kluge Maßnahmen gegen sie ergreifen, dass sie nicht zu viele werden; sie könnten sonst, wenn sich ein Krieg erhebt, womöglich zu unseren Feinden übergehen und gegen uns kämpfen und aus dem Land ziehen!
11Darum setzte man Sklaventreiber über sie, um sie durch Lasten[4] d.h. durch schwere Zwangsarbeit.
zu bedrücken; und sie bauten dem Pharao die Vorratsstädte Pitom und Ramses.
12Je mehr sie aber [das Volk][5] wörtlich es.
bedrückten, desto zahlreicher wurde es, und desto mehr breitete es sich aus, so dass ihnen vor den Kindern Israels graute.
13Darum zwangen die Ägypter die Kinder Israels mit Gewalt zum Dienst, 14und sie machten ihnen das Leben bitter mit harter Zwangsarbeit an Lehm und Ziegeln und mit allerlei Feldarbeit, lauter Arbeiten, zu denen man sie mit Gewalt zwang.
15Und der König von Ägypten redete mit den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schiphra, die andere Pua hieß, 16und er sprach: Wenn ihr die Hebräerinnen entbindet, so seht auf der Stelle nach; wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn, ist es aber eine Tochter, so lasst sie leben! 17Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten befohlen hatte, sondern sie ließen die Knaben leben. 18Da ließ der König von Ägypten die Hebammen rufen und fragte sie: Warum tut ihr das, dass ihr die Knaben leben lasst?
19Da antworteten die Hebammen dem Pharao: Nun, die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen; sie sind lebhafter; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren! 20Und Gott segnete die Hebammen; das Volk aber vermehrte sich und nahm gewaltig zu. 21Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten, baute er ihnen Häuser.[6] d.h. er schenkte ihnen Familien und reiche Nachkommenschaft (vgl. 2.Sam 7,11.27).
22Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Werft alle Söhne, die [ihnen] geboren werden, in den Nil; aber alle Töchter lasst leben!