Israel vor dem Schilfmeer – der Pharao rückt heran

2.Mo 15,1-21; Jos 24,6-7; Neh 9,9-12; Ps 106,7-11; Ps 136,13-15; 1.Kor 10,1-4; Hebr 11,29   

1Und der Herr redete zu Mose und sprach: 2Sage den Kindern Israels, dass sie umkehren und sich vor Pi-Hachirot lagern, zwischen Migdol und dem Meer; gerade gegenüber von Baal-Zephon sollt ihr euch am Meer lagern! 3Denn der Pharao wird von den Kindern Israels sagen: Sie irren im Land umher, die Wüste hat sie eingeschlossen! 4Und ich will das Herz des Pharao verstocken, dass er ihnen nachjagt, und ich will mich am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht verherrlichen; und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin! Und sie machten es so.
5Als nun dem König von Ägypten gemeldet wurde, dass das Volk geflohen sei, da wandte sich das Herz des Pharao und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Was haben wir da getan, dass wir Israel haben ziehen lassen, so dass sie uns nicht mehr dienen! 6Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Kriegsvolk mit sich. 7Er nahm auch 600 auserlesene Streitwagen mit und alle [übrigen] Streitwagen in Ägypten und Wagenkämpfer auf jedem. 8Und der Herr verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so dass er den Kindern Israels nachjagte, obwohl sie durch eine hohe Hand[1] d.h. durch die Kraft und unter dem Schutz der erhobenen Hand Gottes.
auszogen.
9So jagten ihnen die Ägypter nach mit allen Rossen, Streitwagen und Reitern des Pharao und mit seiner Heeresmacht und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten, bei Pi- Hachirot, gegenüber Baal-Zephon.
10Und als der Pharao nahe zu ihnen kam, erhoben die Kinder Israels ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her! Da fürchteten sich die Kinder Israels sehr, und sie schrieen zum Herrn. 11Und sie sprachen zu Mose: Gibt es etwa keine Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? 12Haben wir dir nicht schon in Ägypten dieses Wort gesagt: »Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen?« Denn es wäre für uns ja besser, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben!
13Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Steht fest[2] Andere Übersetzung: Steht still / Haltet stand.
und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute bereiten wird; denn diese Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr nicht wieder sehen in Ewigkeit!
14Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein!

Israel zieht durchs Schilfmeer – die Ägypter kommen darin um

15Und der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israels, dass sie aufbrechen sollen! 16Du aber hebe deinen Stab auf und strecke deine Hand über das Meer und zerteile es, damit die Kinder Israels mitten durch das Meer auf dem Trockenen gehen können! 17Ich aber, siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, dass sie ihnen nachziehen; dann will ich mich verherrlichen[3] oder meine Herrlichkeit erweisen.
an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Streitwagen und seinen Reitern.
18Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich mich am Pharao, an seinen Streitwagen und an seinen Reitern verherrliche!
19Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen machte sich auf und trat hinter sie. 20So kam sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels; und sie war [für die einen] Wolke und Finsternis, und [für die anderen] erleuchtete sie die Nacht, so dass diese und jene die ganze Nacht nicht zusammenkamen.
21Als nun Mose seine Hand über das Meer ausstreckte, da trieb der Herr das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind hinweg; und er machte das Meer zu trockenem Land, und die Wasser teilten sich. 22Und die Kinder Israels gingen mitten in das Meer hinein auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen wie eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.
23Die Ägypter aber jagten ihnen nach und zogen hinter ihnen her, alle Rosse des Pharao, seine Streitwagen und seine Reiter, mitten ins Meer. 24Und es geschah, als die Morgenwache kam, da schaute der Herr aus der Feuersäule und der Wolke auf das Heer der Ägypter und verwirrte das Heer der Ägypter. 25Und er löste die Räder von ihren Streitwagen und brachte sie ins Gedränge[4] Andere Übersetzung: ließ sie mühsam vorankommen.
. Da sprachen die Ägypter: Lasst uns vor Israel fliehen, denn der Herr kämpft für sie gegen die Ägypter!
26Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Meer, damit die Wasser wieder zurückfluten über die Ägypter, über ihre Streitwagen und über ihre Reiter! 27Da streckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam beim Anbruch des Morgens wieder in seine Strömung, und die Ägypter flohen ihm entgegen. So stürzte der Herr die Ägypter mitten ins Meer. 28Denn die Wasser fluteten zurück und bedeckten die Streitwagen und Reiter der ganzen Macht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgefolgt waren, so dass auch nicht einer von ihnen übrigblieb.
29Aber die Kinder Israels gingen trocken mitten durch das Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.
30So errettete der Herr Israel an jenem Tag aus der Hand der Ägypter. Und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres. 31Da sah Israel die mächtige Hand, mit welcher der Herr an den Ägyptern gehandelt hatte; und das Volk fürchtete den Herrn, und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Mose.