Widersacher schrecken das Volk vom Bau ab

1Als aber die Widersacher Judas und Benjamins hörten, dass die Kinder der Wegführung dem Herrn, dem Gott Israels, den Tempel bauten, 2da kamen sie zu Serubbabel und zu den Familienhäuptern und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen, denn wir wollen euren Gott suchen, gleich wie ihr. Opfern wir ihm nicht seit der Zeit Asar-Haddons, des Königs von Assyrien, der uns hierher gebracht hat? 3Aber Serubbabel und Jeschua und die übrigen Familienhäupter Israels antworteten ihnen: Es geziemt sich nicht, dass ihr und wir miteinander das Haus unseres Gottes bauen; sondern wir allein wollen dem Herrn, dem Gott Israels, bauen, wie es uns der König Kyrus, der König von Persien, geboten hat!
4Da suchte das Volk im Land die Hände des Volkes Juda schlaff zu machen und sie vom Bauen abzuschrecken. 5Und sie warben Ratgeber gegen sie an, um ihr Vorhaben zu verhindern, solange Kyrus, der König von Persien, lebte, bis Darius, der König von Persien, zur Regierung kam. 6Als aber Ahasveros[1] d.h. Kambyses II., 529-522 v. Chr.
König wurde, schrieben sie zu Anfang seiner Regierung eine Anklage gegen die Einwohner von Juda und Jerusalem.
7Und zu den Zeiten Artasastas[2] d.h. Gaumata Pseudosmerdis, der als Usurpator nur wenige Monate im Jahr 522 v. Chr. regierte.
schrieben Bislam, Mitredat, Tabeel und ihre übrigen Genossen an Artasasta, den König von Persien. Der Brief aber war in aramäischer Schrift geschrieben und ins Aramäische[3] Das dem Hebräischen nahe verwandte Aramäische war damals die übliche Verkehrssprache im gesamten persischen Weltreich. Ab Kap. 4,8 ist der Text aramäisch; erst in Kap. 6,19 wechselt die Sprache wieder zu Hebräisch. Auch der Text in Kap. 7,12-26 ist aramäisch abgefasst.
übersetzt.
8Rehum, der Statthalter, und Simsai, der Schreiber, schrieben einen Brief gegen Jerusalem an den König Artasasta, der so lautete: 9»Wir, Rehum, der Statthalter, und Simsai, der Schreiber, und ihre übrigen Genossen, die Diniter, die Apharsachiter, die Tarpliter, die Apharsiter, die Arkewiter, die Babylonier, die Susaniter, die Dehawiter, die Elamiter, 10und die übrigen Völker, die der große und berühmte Asnappar[4] d.h. Assur-Banipal, 669-625 v. Chr.
wegführte und in den Städten Samarias wohnen ließ, und in dem übrigen Gebiet jenseits des [Euphrat-]Stromes[5] »Jenseits des Stromes« ist im Buch Esra eine feststehende Bezeichnung für die Gebiete westlich des Euphrats aus der Sicht von Babylon und Persien.
und so weiter.«
11Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie zum König Artasasta sandten: »Deine Knechte, die Männer jenseits des Stromes, und so weiter. 12Es sei dem König zur Kenntnis gebracht, dass die Juden, die von dir zu uns heraufgezogen waren und nach Jerusalem gekommen sind, nun die aufrührerische und böse Stadt wieder aufbauen wollen, und dass sie die Mauern vollenden und die Grundfesten ausbessern wollen. 13So sei nun dem König zur Kenntnis gebracht, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, sie keine Steuern, weder Zoll noch Weggeld[6] Andere Übersetzung: keinen Tribut, weder Lebensmittelsteuern noch Wegzoll.
mehr geben und so das königliche Einkommen schmälern werden.
14Da wir nun das Salz des Palastes essen[7] d.h. unseren Lebensunterhalt vom König erhalten.
und es uns nicht geziemt, ruhig zuzusehen, wie der König geschädigt wird, so senden wir zum König und bringen es ihm zur Kenntnis,
15damit man im Buch der Denkwürdigkeiten deiner Väter nachforsche; dann wirst du im Buch der Denkwürdigkeiten finden und erfahren, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt war und für die Könige und Provinzen schädlich gewesen ist, und dass man seit den ältesten Zeiten dort Aufstände verübt hat, weshalb die Stadt auch zerstört worden ist. 16Wir machen also den König darauf aufmerksam, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und [ihre] Mauern vollendet werden, dir aus diesem Grund kein Teil jenseits des Stromes mehr bleiben wird!«
17Da sandte der König eine Antwort an Rehum, den Statthalter, und Simsai, den Schreiber, und an ihre übrigen Genossen, die in Samaria wohnten, und in dem übrigen Gebiet jenseits des Stromes: »Frieden! und so weiter. 18Der Brief, den ihr an uns gesandt habt, ist mir deutlich vorgelesen worden. 19Und ich habe Befehl gegeben, und man hat nachgeforscht und gefunden, dass diese Stadt sich von alters her gegen die Könige empört hat, und dass Aufruhr und Aufstände darin verübt worden sind. 20Auch sind mächtige Könige über Jerusalem gewesen, die über alles geherrscht haben, was jenseits des Stromes ist, und denen Steuer, Zoll und Weggeld zu entrichten war. 21So gebt nun Befehl, dass man diesen Männern wehre, damit diese Stadt nicht gebaut wird, bis es von mir angeordnet wird! 22Und seid hiermit gewarnt, dass ihr in dieser Sache keinen Fehler begeht! Denn warum sollte der Schaden groß werden, zum Nachteil für die Könige?«
23Als nun der Brief des Königs Artasasta vor Rehum und Simsai, dem Schreiber, und ihren Genossen verlesen worden war, eilten sie nach Jerusalem zu den Juden und wehrten ihnen mit Gewalt und Macht. 24Damals hörte das Werk am Haus Gottes in Jerusalem auf, und es kam zum Stillstand bis in das zweite Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien.[8] d.h. 520 v. Chr.; Darius I. Hystaspes regierte 522-486 v. Chr.