Letzte Erwiderung Hiobs an seine drei Freunde

1Und Hiob antwortete und sprach:
2Wie hast du doch den Ohnmächtigen unterstützt und dem machtlosen Arm geholfen!
3Wie hast du den beraten, dem Weisheit fehlt, und Einsicht in Fülle mitgeteilt!
4Wen hast du mit deinen Worten getroffen, und wessen Odem[1] oder Geist.
ist aus dir hervorgegangen?
5Die Schatten[2] hebr. Rephaim, an manchen Stellen eine Bezeichnung der Toten (vgl. Jes 26,14.19; Spr 2,18; Spr 9,18).
werden von Zittern erfasst unter den Wassern und ihren Bewohnern.
6Das Totenreich liegt enthüllt vor Ihm, und der Abgrund hat keine Decke.
7Er spannt den Norden aus über der Leere und hängt die Erde über dem Nichts auf.
8Er bindet die Wasser in seinen Wolken zusammen,[3] zusammenbinden ist eine Beschreibung dessen, was wir heute unter »kondensieren« verstehen.
und das Gewölk zerreißt nicht unter ihrem Gewicht.
9Er verschließt den Anblick des Thrones[4] Thron hier im allgemeinen Sinn als »Himmel« (vgl. Jes 66,1).
, er breitet sein Gewölk darüber.
10Er hat einen Kreis abgesteckt auf der Oberfläche der Wasser bis zur Grenze von Licht und Finsternis.
11Die Säulen des Himmels erbeben und erschrecken vor seinem Schelten.
12Durch seine Kraft erregt er das Meer, und mit seinem Verstand zerschlägt er das Ungeheuer[5] hebr. Rahab.
.
13Durch seinen Hauch wird der Himmel klar; mit seiner Hand durchbohrt er die flüchtige Schlange.
14Siehe, das sind die Umrisse seiner Wege; wie leise ist das Wort, das wir davon vernehmen! Aber den Donner seiner Macht – wer versteht ihn?