Das Gericht lässt sich auch durch Fürbitte nicht mehr abwenden

Hes 14,12-21   

1Und der Herr sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mich hinträten, so wollte ich doch mein Herz diesem Volk nicht zuwenden. Treibe sie hinweg von meinem Angesicht, sie sollen fortgehen! 2Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hingehen? so sage du ihnen: So spricht der Herr: Wer für den Tod bestimmt ist, der gehe in den Tod, wer für das Schwert, zum Schwert; wer für den Hunger [bestimmt ist], [der gehe] zum Hunger, wer für die Gefangenschaft, in die Gefangenschaft!
3Denn ich will viererlei über sie bringen, spricht der Herr: Das Schwert soll sie hinrichten; die Hunde sollen sie herumschleifen; die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes sollen sie fressen und vertilgen! 4Und ich will sie allen Königreichen der Erde zum Entsetzen machen, wegen Manasses, des Sohnes Hiskias, des Königs in Juda, wegen dessen, was er in Jerusalem getan hat.
5Denn wer sollte sich über dich erbarmen, Jerusalem? Und wer sollte dir Beileid bezeugen? Oder wer sollte bei dir einkehren, um sich nach deinem Wohlergehen zu erkundigen? 6Du hast mich zurückgestoßen, spricht der Herr; du bist rückwärts gegangen; darum habe ich meine Hand gegen dich ausgestreckt, um dich zu verderben. Ich bin des Erbarmens müde geworden. 7Darum habe ich sie mit der Worfschaufel geworfelt in den Toren des Landes; ich habe mein Volk der Kinder beraubt, es umgebracht; denn von ihren eigenen Wegen kehrten sie nicht um.
8Ihre Witwen sind mir zahlreicher geworden als der Sand am Meer; ich habe am hellen Mittag über die Mutter der auserwählten [Krieger] einen Verwüster gebracht; ich habe sie unversehens mit Angst und Schrecken überfallen. 9Die, welche sieben Kinder geboren hat, ist verwelkt; sie hauchte ihre Seele aus; ihre Sonne ist noch bei Tag untergegangen; sie ist zuschanden und schamrot geworden, und ihren Überrest will ich dem Schwert preisgeben angesichts ihrer Feinde! spricht der Herr.

Jeremias Leiden und Klagen

Klgl 3,59-66   

10»Wehe mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann, mit dem jedermann streitet und zankt im ganzen Land! Ich habe nichts ausgeliehen, und sie haben mir nichts geliehen, und doch fluchen sie mir alle!«
11Der Herr antwortete: Wahrlich, ich will dich erhalten zum Besten! Wahrlich, ich will machen, dass zur Zeit der Not und der Angst der Feind dich um Fürbitte angeht!
12Kann man auch Eisen zerbrechen, Eisen vom Norden und Erz[1] vgl. Jer 1,18.
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13Deine Habe und deine Schätze will ich zur Plünderung preisgeben ohne Entschädigung, und das in deinem ganzen Gebiet, und zwar wegen aller deiner Sünden. 14Und ich werde dafür sorgen, dass sie[2] d.h. die Habe und die Schätze aus Vers 13.
mit deinen Feinden in ein Land kommen, das du nicht kennst; denn das Feuer, das durch meinen Zorn angezündet worden ist, wird über euch lodern!
15Herr, du weißt es, so gedenke nun an mich; nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Nach deiner Langmut raffe mich nicht hin; bedenke, dass ich um deinetwillen Schmach erleide! 16Als ich deine Worte fand, da verschlang ich sie;[3] oder da wurden sie meine Speise.
deine Worte sind mir zur Freude und Wonne meines Herzens geworden, denn ich bin ja nach deinem Namen genannt,[4] oder denn dein Name wurde über mir ausgerufen.
o Herr, du Gott der Heerscharen!
17Ich saß nicht in scherzender Gesellschaft, um mich zu belustigen; [aus Furcht] vor deiner Hand saß ich allein; denn du hattest mich mit Entrüstung erfüllt. 18Warum ist mein Schmerz dauernd geworden und meine Wunde tödlich? Sie will nicht heilen. Willst du mir denn sein wie ein trügerischer Bach, wie Wasser, das versiegt?
19Darum, so spricht der Herr: Wenn du umkehrst, so will ich dich wieder vor mein Angesicht treten lassen;[5] wörtlich so will ich dich umkehren lassen, dass du vor mir stehst [zum Dienst].
und wenn du das Edle vom Unedlen scheidest, sollst du sein wie mein Mund. Jene sollen sich zu dir wenden,[6] wörtlich zu dir umkehren.
du aber sollst dich nicht zu ihnen wenden!
20Und ich will dich diesem Volk gegenüber zur festen, ehernen Mauer machen; und sie werden gegen dich kämpfen, aber sie sollen dich nicht überwältigen; denn ich bin bei dir, um dich zu retten und um dich zu befreien, spricht der Herr. 21Ja, ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der Faust der Gewalttätigen!