Weissagungen über benachbarte Heidenvölker

Kapitel 46 - 51

1Dies ist das Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia über die Heidenvölker erging:

Das Wort des Herrn über Ägypten

2Über Ägypten: Über das Heer des Pharao Necho[1] Necho II., 610-595 v. Chr.
, des Königs von Ägypten, das bei Karkemisch am Euphratstrom stand, wo Nebukadnezar, der König von Babel, es schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
3Rüstet Schild und Langschild und rückt zum Kampf aus! 4Spannt die Rosse an und sitzt auf, ihr Reiter! Tretet an mit den Helmen, macht die Lanzen blank, legt den Panzer um! 5Warum sehe ich sie so erschrocken zurückweichen? Ihre Helden sind geschlagen, sie fliehen, dass keiner hinter sich sieht; Schrecken ringsum! spricht der Herr.
6Der Schnellfüßige wird nicht entfliehen, und der Starke kann nicht entkommen; im Norden, am Ufer des Euphratstromes, straucheln und fallen sie! 7Wer steigt wie der Nil empor, dass seine Wasser wie Ströme daherwogen? 8Ägypten steigt empor wie der Nil, und seine Wasser wogen wie Ströme daher, und es spricht: Ich will hinaufziehen und das Land bedecken, will die Städte samt ihren Bewohnern vertilgen!
9Auf, ihr Rosse! Rast daher, ihr Streitwagen! Die Starken sollen ausziehen, die Schildträger von Kusch und Put, samt den Bogenschützen der Luditer! 10Und dieser Tag ist für den Herrscher, den Herrn der Heerscharen, ein Tag der Rache, dass er sich an seinen Feinden räche; und das Schwert wird fressen, satt und trunken werden von ihrem Blut; denn ein Schlachtopfer hält der Herrscher, der Herr der Heerscharen, im Land des Nordens, am Euphratstrom!
11Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägypten! Umsonst wendest du so viele Heilmittel an; es gibt kein Pflaster für dich! 12Die Völker haben von deiner Schmach gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein Held ist über den anderen gestürzt, sie sind beide miteinander gefallen.
13Dies ist das Wort, das der Herr zu dem Propheten Jeremia gesprochen hat, dass Nebukadnezar, der König von Babel, kommen werde, um das Land Ägypten zu schlagen: 14Macht es bekannt in Ägypten und lasst es hören in Migdol, ja, lasst es hören in Noph und Tachpanches! Sprecht: Stelle dich auf und rüste dich; denn das Schwert frisst rings um dich her! 15Warum sind deine Starken gefallen? Sie hielten nicht stand, weil der Herr sie niederstieß! 16Er ließ viele straucheln; einer fiel über den anderen, so dass sie sprachen: Kommt, lasst uns wieder zu unserem Volk und in unser Vaterland ziehen vor dem grausamen Schwert!
17Man nannte dort den Pharao, den König von Ägypten, einen Kriegslärmer, der die Frist hat verstreichen lassen. 18So wahr ich lebe, spricht der König, dessen Name Herr der Heerscharen ist: So gewiss wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer ist, so wird er kommen! 19Packe deine Wandersachen, du Bewohnerin, Tochter Ägypten; denn Noph wird zur Ruine werden, verbrannt und menschenleer!
20Ägypten ist eine wunderschöne junge Kuh; eine Bremse aus dem Norden kommt, sie kommt! 21Auch die Söldner in seiner Mitte, gemästeten Jungstieren gleich, ja, auch sie haben sich umgewandt, sind allesamt geflohen, hielten nicht stand; denn der Tag ihres Verderbens ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
22Man hört etwas wegziehen wie das Rascheln einer Schlange![2] Eine Anspielung auf die Flucht der ägyptischen Heere vor dem näherrückenden Nebukadnezar.
Ja, sie kommen mit Heeresmacht und fallen mit Äxten über sie her wie Holzhauer;
23sie hauen den Wald [Ägyptens] um – spricht der Herr –, wenn er auch undurchdringlich ist; denn sie sind zahlreicher als Heuschrecken, sie sind unzählbar. 24Die Tochter Ägypten ist zuschanden geworden; sie ist in die Hand des Volkes aus dem Norden gegeben.
25Der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, hat gesprochen: Siehe, ich suche den Amon von No[3] d.h. den Hauptgott der bedeutenden Stadt Theben im Süden Ägyptens.
heim, dazu den Pharao und [ganz] Ägypten, samt seinen Göttern und Königen, den Pharao und die, welche sich auf ihn verlassen;
26und ich gebe sie in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. – Danach aber soll es wieder bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht der Herr.
27Du aber, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, erschrick nicht! Denn siehe, ich rette dich aus einem fernen Land und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird heimkehren, ruhig und sicher wohnen, und niemand wird ihn aufschrecken. 28Fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr; denn ich bin mit dir; denn ich will allen Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, ein Ende machen; dir aber werde ich nicht ein Ende machen, sondern dich nach dem Recht züchtigen; doch ganz ungestraft kann ich dich nicht lassen.