Die Verkündigung Johannes des Täufers

Mk 1,2-8; Lk 3,1-18; Joh 1,6-8; Joh 1,15-34   

1In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und verkündigt in der Wüste von Judäa 2und spricht: Tut Buße,[1] »Tut Buße« bedeutet: Kehrt von Herzen um zu Gott, ändert eure Gesinnung.
denn das Reich der Himmel[2] »Reich« bedeutet »Königreich / Königsherrschaft« (griech. basileia von basileus = König). »Reich der Himmel« ist gleichbedeutend mit »Reich (oder Königsherrschaft) Gottes« (vgl. Dan 2,44); es ist ein Reich, in dem Gott selbst durch seinen Messias-König regiert.
ist nahe herbeigekommen!
3Das ist der, von welchem geredet wurde durch den Propheten Jesaja, der spricht: »Die Stimme eines Rufenden [ertönt] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!«[3] Jes 40,3. »Herr« (griech. kyrios) steht hier wie in anderen alttestamentl. Zitaten für den alttestamentl. Gottesnamen JHWH (im AT dieser Bibel mit Herr wiedergegeben).
4Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden, und seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig. 5Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze umliegende Gebiet des Jordan, 6und es wurden von ihm im Jordan getauft, die ihre Sünden bekannten.
7Als er aber viele von den Pharisäern[4] Die Pharisäer (= »die Abgesonderten«) waren ein kleiner, aber einflussreicher Bund von »Eiferern für das Gesetz«. Sie wollten die Gerechtigkeit durch genaues Befolgen der Gebote erlangen und schufen dafür viele menschliche Zusatzbestimmungen (vgl. Mt 15,1-10; Mt 23). Sie waren Gegner der Sadduzäer.
und Sadduzäern[5] Die Sadduzäer waren eine politisch und wirtschaftlich einflussreiche Partei um die hohenpriesterlichen Familien, die mit den Römern zusammenarbeitete. Sie leugneten die Auferstehung und die Autorität großer Teile der alttestamentl. Schriften (vgl. Mt 22,23-33).
zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen?
8So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! 9Und denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken! 10Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!
11Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so dass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist[6] Andere Übersetzung: in Heiligem Geist…
und Feuer taufen.
12Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

Die Taufe Jesu Christi

Lk 3,21-22; Joh 1,32-34   

13Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 14Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? 15Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da gab er ihm nach.
16Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. 17Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!