Der Prophet Nahum (»Trost / Tröster«) verfasste seine Botschaft vermutlich zwischen 650 und 630 v. Chr. (nach dem Fall Thebens 663 und vor dem Fall Ninives 612); er lebte wohl in Juda. Gott gab Nahum eine Gerichtsbotschaft über Ninive, die Hauptstadt des mächtigen Assyrerreiches. In ihr offenbart sich Gott als der Rächende, Vergeltende, der sein Gericht hinausführt, auch wenn er lange zuwartet (Kap. 1,2-6). Ninive wird die Vergeltung für seine Anschläge gegen den Herrn empfangen (hierbei wird wohl auch auf die Lästerungen des Rabschake bei der Belagerung Jerusalems angespielt; vgl. Kap. 1,11; 2.Kö 18,19-25). Juda aber wird sich noch der Hilfe des Herrn erfreuen können (Kap. 1,7; Kap. 2,1). Im Kap. 2 finden wir eine dramatische Beschreibung des Untergangs von Ninive, der vom Herrn herbeigeführt wird. In Kap. 3 wird das Gericht über Ninive mit seiner Blutrünstigkeit und seinem hurerischen, zauberischen Wesen begründet; hier finden sich Anklänge an die Hure Babylon in der Offenbarung (Nah 3,4 u. Offb 17,1-2; Offb 18,3.23), wie überhaupt das Gericht über das alte Assyrien vorschattende Bedeutung auch für die endzeitlichen Gerichte über die heidnischen Mächte hat.