Alles hat seine Zeit

Pred 8,5-8.15-17   

1Alles hat seine bestimmte Stunde,[1] wörtlich eine festgesetzte Zeit.
und jedes Vorhaben[2] oder jede Sache / Angelegenheit.
unter dem Himmel hat seine Zeit[3] das hebr. Wort eth bezeichnet hier die rechte, geeignete Zeit (vgl. griech. kairos); dasselbe Wort steht in den folgenden Versen.
:
2Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit;
3Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit;
4Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit;
5Steine schleudern hat seine Zeit, und Steine sammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit;
6Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit; Aufbewahren hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit;
7Zerreißen hat seine Zeit, und Flicken hat seine Zeit; Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit;
8Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit; Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit.
9Was bleibt nun dem Schaffenden von dem, womit er sich abmüht?[4] d.h. was bleibt letzten Endes, in der Schlussbilanz, an Gewinn und bleibendem Wert übrig?
10Ich habe das mühselige Geschäft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich damit abplagen. 11Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt – nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann. 12Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres unter ihnen gibt, als sich zu freuen und Gutes zu genießen in seinem Leben; 13doch wenn irgend ein Mensch isst und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.
14Ich habe erkannt, dass alles, was Gott tut, für ewig ist; man kann nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; und Gott hat es so gemacht, damit man ihn fürchte. 15Was da ist, das ist schon vor Zeiten gewesen, und auch was sein wird, ist schon vor Zeiten gewesen; und Gott sucht das Vergangene wieder hervor.

Gott erinnert den Menschen an seine Vergänglichkeit

16Und weiter sah ich unter der Sonne: An der Stätte des Gerichts, da herrschte Ungerechtigkeit; ja, Ungerechtigkeit herrschte an der Stätte des Rechts. 17Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten wie den Gottlosen richten; denn er hat dort eine Zeit bestimmt für jedes Vorhaben und für jedes Werk!
18Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und damit sie einsehen, dass sie an und für sich [wie das] Vieh sind. 19Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs ist ein und dasselbe: die einen sterben so gut wie die anderen, und sie haben alle denselben Odem[5] oder Lebensatem.
, und der Mensch hat dem Vieh nichts voraus; denn es ist alles nichtig.
20Alle gehen an denselben Ort: alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt auch wieder zum Staub zurück. 21Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts steigt, der Geist des Viehs aber abwärts zur Erde fährt?
22So sah ich denn, dass es nichts Besseres gibt, als dass der Mensch sich freue an seinen Werken; denn das ist sein Teil! Denn wer will ihn dahin bringen, dass er Einsicht in das gewinnt, was nach ihm sein wird?