Der Prophet Zephanja (»Der Herr verbirgt« bzw. »Den der Herr verborgen hat«) wirkte zur Zeit des Königs Josia (640 bis 609 v. Chr.), vermutlich in der ersten Hälfte seiner Regierungszeit, in der Hauptstadt Jerusalem. Er bezeichnet sich als Nachfahre Hiskias, und viele Ausleger nehmen an, dass damit der König Hiskia gemeint ist. Zephanja ist ein Zeitgenosse Jeremias und Habakuks und der letzte vorexilische Prophet. Seine Ankündigung des bevorstehenden Gerichts der Zerstörung für Juda ist durchzogen vom Ausblick auf den endzeitlichen großen Gerichtstag des Herrn, der in seiner Botschaft eine besondere Rolle spielt. Er wird gleich in Kap. 1 in sehr ernsten Worten angekündigt. Dem Gericht über das abgefallene Juda zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft entspricht das endzeitliche Gericht in der großen Drangsal. In Kap. 2 findet sich ein letzter Aufruf zur Umkehr an das verstockte »Volk ohne Scham«. Das Gericht über die umliegenden Heidenvölker, das in Kap. 2,4-15 noch einmal angekündigt wird, sollte eigentlich Juda zur Umkehr führen. Aber Jerusalem, die widerspenstige und befleckte und grausame Stadt, lässt sich nicht warnen (Kap. 3,1-7). Deshalb muss sie warten bis zu der Zeit des Endes, wenn der Herr das Gericht beendet und Gnade und Frieden für den Überrest Israels und der Heidenvölker schenkt. Dann wird der Herr, der König Israels, der Messias, in seiner Mitte sein, und Zion wird jauchzen und sich freuen auf ewig.